Gotisches Fenster der Chorkappelle von Hof Iben.

Das „Große Provinzialkapitel von Oberdeutschland“ (GPOD) bzw. das „Große Provinzialkapitel der VIII. Ordensprovinz der Templer“ heißt Sie ganz herzlich willkommen. Insgesamt gibt es neun historische Provinzen mit Amt, Wappen und Inschrift. Die genaueren Angaben dazu finden sich hier: Liste der Provinzen

Die ursprüngliche Idee, ritterliche Tugenden mit einer freimaurerischen Morallehre zu verbinden, geht auf den Schotten und Freimaurer Andrew Michael Ramsay (1686-1743) zurück, der zunächst die Idee der Kreuzzüge, der darin wirkenden Johanniter sowie anderer Ritterorden in einer sehr romantisierten Sichtweise mit der Freimaurerei zu verknüpfen suchte. Sein Vortrag von ca. 1740 findet sich hier: Discours

Die erste Freimaurerloge der „Strikten Observanz der Templer“ wurde am 24. Juni 1751 in Kittlitz (Deutschland) von Carl Gotthelf von Hund und Altengrotkau selbst gegründet. Die Rituale, die von der heutigen Organisation praktiziert werden, sind identisch mit der beglaubigten Kopie des Originals aus Dresden vom 16. März 1774; unterzeichnet von Frédéric August Müldauer, mit voller Befugnis in Abwesenheit – Groß-Visitator: Aloysius Graf von Brühl. Hier geht es zu den historischen Ritualen.

Spiritueller Hauptsitz des Großen Provinzialkapitels der VIII. Ordensprovinz der Templer ist die Chorkapelle in Hof Iben. Sie liegt in Rheinhessen und wurde von den Tempelrittern im 12./13. Jahrhundert erbaut und wahrscheinlich nach der Stadt Ibelin in Israel benannt; einer strategisch wichtigen Stadt am Mittelmeer, die ca. 40 Kilometer westlich von Jerusalem liegt und heute Jawne genannt wird. Hof Iben liegt ca. 15 km nordwestlich von Alzey. Dort befinden sich u.a. Überbleibsel einer Templerniederlassung (siehe Foto unten). Die Chorkapelle ist eines der ältesten gotischen Bauwerke auf deutschem Boden. Der administrative Hauptsitz des Großen Provinzialkapitels der VIII. Ordensprovinz der Templer ist hingegen in Wilhelmsbad.

Blick auf Rückseite der Chorkapelle Hof Iben.

Die Faszination an der Idee der Tempelritter, dem ersten geistlichen Ritterorden, gründet auf der Verbindung von zwei Ständen, die zuvor als nicht kompatibel galten: Mönche und Ritter. Jedoch birgt die moderne „Strikte Observanz der Templer“ ein spezielles Wissen in sich, das laut Legenden zu Zeiten der Kreuzzüge dem innersten Kern der Tempelritter anvertraut wurde und in die Freimaurerei fortgepflanzt wurde. Wobei nicht behauptet wird, dass die Freimaurerei aus dem Tempelritterorden hervorgegangen sei, sondern beide eine gleichwertige Symbiose eingegangen sind. Es geht um die mönchische Gesinnung und um die ritterliche Haltung, aber nicht mehr um die Eroberung von Land oder um religiöse Auseinandersetzungen – ganz im Gegenteil. Es geht nicht darum, den Tempelritterorden des Mittelalters in heutigen Zeiten wiedererstehen zu lassen, sondern um die Bewahrung einiger Inhalte, die der Obhut der Tempelritter zugeschrieben worden sein sollen und heute noch wirksam sind.

Es gibt zurzeit verschiedene Provinzen, die dieses Erbe in einer modernisierten Weise weitertragen. Wobei es auch unterschiedliche Grade und Strukturen geben kann. Die ursprüngliche „Strikte Observanz der Templer“ hatte von 1751-1772 nur sechs Grade. Diese ursprünglichen Grade sind in allen Provinzen identisch und damit der historische Kern der modernen Ausprägungen der gegenwärtigen SOT-Orden.

Der siebente Grad wurde ab 1772 eingeführt und stammt von Johann August von Stark (1741-1816). In manchen Ländern wird er wiederum in drei Grade untergliedert und als geistige Branche bzw. als „Klerikales System“ bezeichnet. In der Oberdeutschen Ordensprovinz der Templer wurde das „Klerikale System“ als der siebente Grad beibehalten und nicht untergliedert. Was danach folgt, d.h. in der 3. Ordensabteilung (auch „Heiligster Orden“ genannt), wird allgemeinhin als Ägyptische Freimaurerei bezeichnet. Sie stammt aus dem Jahr 1784 und ist von Alessandro Graf von Cagliostro (1743-1795) konzeptioniert worden. Die heutige Organisation in Oberdeutschland ist folgendermaßen in drei Ordensabteilungen unterteilt:

1. Ordensabteilung2. Ordensabteilung3. Ordensabteilung
Äußerer OrdenInnerer OrdenHeiligster Orden
1. Lehrling*4. Schottischer MeisterÄgyptischer Lehrling
2. Geselle*5. NovizeÄgyptischer Geselle
3. Meister*6. TempelritterÄgyptischer Meister
7. Berufener Ritter
* Wird nicht vom „Großen Provinzialkapitel von Oberdeutschland“ angeboten.

Die „Strikte Observanz der Templer“ überträgt seinen Mitgliedern zunächst ein initiatorisches Erwachen durch den Schottischen Meister-Grad und danach das tempelritterliche Ideal, das seit seiner erstmaligen Gründung im 12. Jahrhundert auf universellen, theologischen aber auch auf esoterischen Werten beruht. Somit kann jeder Freimaurer-Meister oder jede Freimaurer-Meisterin über die „Großloge der Schottischen Meister“ Zugang zum Inneren und Heiligsten Orden der „Strikten Observanz der Templer“ erlangen: Organisation.

„Bittet, so wird euch gegeben; sucht, so werdet ihr finden; klopft an, so wird euch aufgetan!“ (Matthäus 7,7)
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